1190 |
Die erste urkundliche Erwähnung Neunkirchens ist in einer Urkunde des Abtes Gerhard von Prüm enthalten. Darin stiftet der Abt Gerhard von Prüm das adlige Nonnenkloster zu Niederprüm und stattet das Kloster mit einigen Einkünften aus. Aus dem Vermögen der Schwester der Äbtissin Adelheid von Molbach bekommt das Kloster den Zehnten in Neunkirchen („decima in Nunkyrken“); dies waren 4 Malter Weizen, 6 Malter Weizenmehl und 20 Malter Hafer. Im selben Jahre bestätigt der Erzbischof Johann von Trier die Stiftung des Klosters Niederprüm, und zwar deshalb, weil Niederprüm seiner Jurisdiktion und Neunkirchen seiner Herrschaft unterstanden. Der Ortsname Neunkirchen (Nunkyrchen oder Nuinkyrchen) lässt sich als „Neue Kirche“ oder „Nonnenkirche“ deuten. Auf jeden Fall muss der Ort im Jahre 1190 bereits recht groß gewesen sein, wenn eine eigene Kirche erwähnt wird. |
1207 |
In diesem Jahr wird Neunkirchen dann wieder erwähnt im Zusammenhang mit dem Niederprümer Kloster. Damals schenkte die Gräfin Alveradis von Molbach, Tochter des Grafen Albert und seiner Gemahlin Adelheid ihr Allod zu Nuinkyrchen dem Kloster. Sie war vermählt mit Wilhelm von Jülich, scheint aber wie ihre Mutter früh Witwe geworden zu sein. |
1210 |
1210 treffen wir die Gräfin als Vorsteherin des Frauenklosters zu Niederprüm. Vermutlich hinterließ sie keine Erben und vermachte deshalb ihr Gut größtenteils ihrem Kloster. |
1222 |
Im Güterverzeichnis der Abtei Prüm vom Jahr 1222 werden 2 Dörfer, bei der Burg Dune gelegen, aufgeführt. Diese hatte der Graf von Vianden von der Abtei zu Lehen, der sie wiederum dem Grafen von Manderscheid und dessen Bruder übertragen hat. Unter den beiden Dörfern, die nicht mit Namen gennant sind, dürfen wir mit Sicherheit Neunkirchen und Pützborn verstehen, in späteren Urkunden werden sie nämlich mit Namen aufgeführt als Lehen der Grafen von Manderscheid, verliehen von der Grafschaft Vianden. Das Lehen bezog sich auf nur einen Teil der beiden Dörfer. |
1489 |
Dietrich III. von Manderscheid (Mandersceyt) wurde als Vormund seiner Enkelkinder mit 2 halben Dörfern Nuenkirch und Putzbair von Johann Graf von Nassau und Vianden belehnt. |
1544 |
Dietrich III. verglich sich 1544 mit Erzbischof Ludwig von Trier über die beiden Orte. Es wurde bestimmt, dass die Leute der beiden Orte, die in Leibeigenschaft genommen worden waren, darin bleiben sollten. |
1548 |
Der Sohn Diederichs III., Franz, starb 1548, und sein Bruder beerbte ihn. Dessen Sohn Diederich VI. wiederum erschien 1562 auf dem Schloss zu Vianden und empfing von Wilhelm von Oranien, Graf von Nassau und Vianden, „zwye halbe dorffern, Nuynkichen und Putzbor“ mit allem Zubehör als Lehen. |
1593 |
Mit dem Tod von Diederich VI. starb die Linie Manderscheid-Schleiden-Virneburg im Mannesstamm aus. |
1841 |
Erste Erwähnungen einer Neunkirchener Schule |
1854 |
In Neunkirchen gibt es 57 Wohnhäuser mit 256 Einwohnern, zuzüglich Neunkirchener Mühle mit 1 Wohnhaus und 9 Einwohnern. |
1892 |
Beginn der Grabungen oberhalb des Dorfes nach Kohle. Der Schacht befindet sich oberhalb des Dorfes in der sog. „Niek“ und heißt „Elise“. Ein weiterer Schacht bei Neroth wird „Freischütz“ genannt. 1893 wird bei Neunkirchen in 9 Meter Tiefe ein 2 Fuß starkes Kohleflöz gefunden. |
1895 |
Gründung der Molkereigenossenschaft. Mitglied kann jeder Haushaltsvorstand werden. Aufnahmegebür 1 Mark; für Leute, die der Gründung erst mißtrauisch oder feindlich gegenüberstanden 50 Mark. |
1900 |
In der Schule wird die obligatorische Jahrhundertfeier gestaltet. Außerdem werden die Geburtstage von Kaiser und Kronpriz hier gefeiert. Die Kirche erhält eine neue Orgel. Die alte wird nach 128 Jahren ausgemustert. 1.12.1900 Volkszählung: „In Neunkirchen gibt es 378 Einwohner, 854 Obstbäume, 536 Rinder, 312 Schafe, 186 Schweine, 1120 Hühner, 9 Pferde und 2 Ziegen.“ |
1904 |
Die Wasserleitungsgenossenschaft wird gegründet. Gegen die Zahlung einer Kuh werden fast alle Haushalte bis 1925 an das Leitungsnetz angeschlossen. |
1913 |
Die Pfarrkirche wird nach Westen verlängert. Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. Schließung der Molkerei. |
1921 |
Elektrisches Licht wird in Neunkirchen installiert. Der Strom kommt vom Kohlensäurewerk des Dauner Sprudels. „Schwunn loss kunn“ hieß es bei der Einschaltung. |
1938 |
13 März: „Wahl zur Billigung der großen Taten des Führers und des Reichtages von Großdeutschland.“ Alle stimmen mit „ja“, nur eine Stimme mit „nein“. |
1945 |
wird das Dorf von amerikanischen Truppen besetzt. |
1951 |
Neunkirchen hat 75 Anwesen, darunter 55 landwirtschaftliche und 6 gewerbliche Betriebe. 342 Menschen leben im Dorf. Die Viehzählung ergibt 9 Pferde, 308 Stück Rindvieh, 152 Schweine, 113 Schafe, 7 Ziegen, 666 Hühner, 10 Gänse, 2 Enten und 6 Bienenstöcke. Wegen der ausgebrochenen Maul- und Klauenseuche fallen die Weihnachtsfeiern aus. |
1969 |
Neunkirchen wird Stadtteil von Daun und verliert damit die Selbstständigkeit als Gemeindewesen. |
1973 |
Zum neuen Schuljahr wird die Grundschule nach Daun verlegt. Der Ort hat damit keine eigenständige Schule mehr. |
1989 |
Das neue Bürgerhaus und das Feuerwehrgerätehaus werden eingeweiht. Im Rahmen der Dorferneuerung wird der Dorfplatz neu gestaltet. |
1990 |
Vom 28.9. bis 30.9. feiert Neunkirchen sein nachgewiesenes 800-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass wurde eine Ortschronik erstellt, in der die vorstehende geschichtliche Entwicklung aufgearbeitet und durch Quellennachweise belegt ist. |