Nerother Kopf

Nerother Kopf, 647 m, Vulkaneifel

Quelle: Eifelführer.de (https://www.eifelfuehrer.de) mit freundlicher Genehmigung des Rhein-Mosel-Verlag

Der Nerother Kopf befindet sich etwa drei Kilometer südwestlich von Neunkirchen und gehört zur Gemarkung Neunkirchen, die bis an den Nachbarort Neroth reicht. Er ist ein erloschener Vulkankegel und durch seine Höhe von 647 m ü. NN. weithin sichtbar.

Das schätzte man früher schon sehr und errichtete darauf eine Burg, die dem Schutz des Herrschaftsgebietes dienen sollte. Die heute unter Denkmalschutz stehende Burgruine „Freudenkoppen“ aus dem 14. Jh. wurde von Johann von Böhmen errichtet.

Der Nerother Kopf ist nicht nur wegen seines landschaftsbestimmenden Charakters und seiner vulkanischen Vergangenheit bemerkenswert, sondern auch aus kulturgeschichtlichen Gründen.

Das feste Lavagestein der Eifel wurde in früherer Zeit für den Abbau von Mühlsteinen genutzt. Auch hier auf dem Nerother Kopf wurden Mühlsteine geschlagen. Noch heute findet man vor der Mühlsteinhöhle einige nicht fertiggestellte Rohlinge.

Die Mühlsteinhöhle erlangte später noch eine andere Bekanntheit: In der Silvesternacht 1919/20 wurde hier der weltbekannte Bund der „Nerother Wandervögel“ gegründet.

Der Nerother Kopf ist mit mächtigen Buchen bewachsen, unzählige Wanderwege führen durch den hohen Wald und die angrenzende Landschaft. Die unter Naturschutz stehenden Gebiete bieten, ebenso wie die alte, frei zugängliche Burganlage, interessante Ziele für Wanderer und Naturfreunde.

Burgruine Freudenkoppe

Die Burg Freudenkoppe befindet sich auf dem Nerother Kopf, einem erloschenen Vulkan etwa 3 km von Neunkirchen. Sie ist die Ruine einer Höhenburg.

Die Burg wurde 1340 unter König Johann von Böhmen auf dem 647 m ü. NN hohen Basaltkegel erbaut. Da zu dieser Zeit die nordöstliche Grenze der Grafschat hier entlang verlief, diente sie der Sicherung des Herrschaftsgebietes. Das Mauerwerk der Burg besteht aus Bruchstein von Lavaschlacke, die mit Mörtel aus Lavasand verfugt wurden. Die Grundmauern wurden auf den Rand der Mühlsteinhöhle gesetzt, welche dem Abbau von Mühlsteinen diente. Ein Trockengraben wurde um das Burgplateau gezogen.

1346 ging die Burg in den Besitz des Erzbischofs Balduin von Trier über. 1439 wechselte sie in den Besitz des Burggrafen von Sierk, unter dessen Herrschaft 1440 das Burghaus gebaut wurde. 1460 wurde die Burg das letztemal erwähnt, so dass man annehmen kann, dass die Burg einige Jahre später aufgegeben und schließlich 1689 von den Franzosen zerstört wurde. 1980 wurden die Mühlsteinhöhle, der Burgturm und das Burghaus als Kulturdenkmal unter Schutz gestellt und vier Jahre später damit begonnen, die vorhandenen Baureste abzusichern.

„Xynthia“ fegt über den Nerother Kopf

Quelle: Forstamt Daun

Das Sturmtief „Xynthia“, das vom 28. Februar bis 1. März 2010 auf den Tag genau zwanzig Jahre später nach den Stürmen Vivian und Wiebke über das Land zog, hat auch im Forstamtsbereich Daun erhebliche Schäden hinterlassen, die zwar nicht die von den Stürmen im Jahr 1990 erreichten, aber höher sind als beim Sturm Kyrill im Jahre 2007.

Auf den Höhenzügen der Mittelgebirge erreichten die Orkanböen des Sturmes Xynthia mehr als 160 Kilometer pro Stunde. Der Sturmschwerpunkt lag in Rheinland-Pfalz. Hier wurden rund 2,1 Millionen Festmeter Holz zu Boden geworfen.  Der Anteil an Fichten und Douglasien allein machte 1,5 Millionen Festmeter des Windwurfs aus.

In Daun erreichten die orkanartigen Böen 128 Kilometer pro Stunde, dabei fielen im Forstamt Daun ca. 80.000 Festmeter (Kubikmeter) Holz. Das sind mehr als 2.700 Lastwagen voll beladen mit Holz, das entspricht einer Länge einer Länge  von 70 km LKW an LKW.

Das Forstamt Daun hat am Nerother Kopf zwischen den umgefallenen Bäumen einen Pfad entlang dem durch die Sturmwurffläche führenden Eifelsteig frei gemacht und einen 2,50 Meter hohen Steg aus Douglasien-, Eichen und Akazienholz über die umgestürzten Fichten gebaut, der dem Wanderer das Ausmaß von Xynthias Gewalt deutlich macht. Sägekünstler Konrad Scholzen aus Schalkenmehren hat Xynthia aus einer Fichtenwurzel ein eindrucksvolles und anschauliches Gesicht gegeben.

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